Das Event im Erzbistum Köln

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DI
(16.8.05)
                       
                         
                       
                           
                         
                           
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(17.8.05)
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SA
(20.8.05)
SO
(21.8.05)
In den drei Städten Köln (RheinEnergieStadion), Bonn (Hofgarten) und Düsseldorf (LTU-Arena) wurden am frühen Abend Eröffnungsgottesdienste zelebriert. Die Aufteilung der Feier auf drei Städte stellte eine Notlösung dar, da eine zentrale Feier mangels großer Räumlichkeiten bzw. Plätze im Erzbistum Köln mit enormem Aufwand und horrenden Kosten verbunden gewesen wäre. Auch verkehrslogistisch konnten die Massen der Pilger so auf drei Orte verteilt werden. Im Kölner RheinEnergieStadion endete auch die 40tägige Pilgerreise kreuzspuren mit dem Einzug des Weltjugendtagskreuzes - ähnlich der Eröffnung einer Olympiade durch Entzünden des olympischen Feuers mit der entspechenden Fackel. Im Anschluss fand das Welcome! Festival statt.
Im Rahmen des Jugendfestivals fanden vom Dienstag bis zum Freitag im ganzen Erzbistum Veranstaltungen mit geistlichem, künstlerischem oder gesellschaftspolitischem Schwerpunkt statt. Insbesondere durch den letzteren Fokus sollten hier Pilger mit großer Affinität zu den Jugendverbänden geeignete Angebote finden, da ihnen ein eher gesellschaftspolitisches als geistliches Interesse unterstellt wurde.
Die Veranstaltungen des Jugendfestivals dienten als Rahmenprogramm für die großen Ereignisse des Weltjugendtags und durften folglich nicht parallel zu letzteren stattfinden.
In 20 Kirchen der Erzbistums waren die sogenannten Geistlichen Zentren verortet. In jedem dieser Zentren boten traditionelle Orden (z.b. Dominikaner und Benediktiner) oder geistliche Bewegungen (z.b. Jugend 2000) Andachten oder Gebete an. Im Hinblick auf die drei Säulen deutscher Jugendpastoral - Amtskirche, Jugendverbände und Orden/Bewegungen - fanden sich hier insbesondere Gruppen der dritten Säule wieder.
Katechesen sind unterrichtende Veranstaltungen, in denen die katholische Glaubenslehre an die Gläubigen vermittelt werden soll. Je nach Vorliebe des leitenden Bischofs fand dies mal in eher vortragsartiger und mal in eher dialogischer Form statt. Jeder Pilger sollte vom Mittwoch bis einschließlich Freitag jeden Tag an einer Katechese teilnehmen. Eine der drei Katechesen wurde in Form der Domwallfahrt zelebriert. Da die Pilgermassen in Sprachgruppen zusammengefasst wurden, um die Katechesen zielgruppenorientiert anbieten zu können, fanden die Domwallfahrt bzw. die beiden anderen Katechesen für Pilger unterschiedlicher Sprachen an verschiedenen Tagen statt.
Die Domwallfahrt war eine besondere Form der Katechese, an der jeder Pilger - je nach sprachlicher Herkunft - zwischen Mittwoch und Freitag teilnehmen sollte. Dazu pilgerten die Jugendlichen am Rheinufer entlang und passierten dabei Stationen, denen unterschiedliche Glaubenssätze zugrunde lagen. Höhepunkt der Wallfahrt war der Besuch des Dreikönigsschrein im Kölner Dom. Die katholische Legende der Heiligen Drei Könige spiegelte sich auch im Motto des deutschen Weltjugendtages - "Wir sind gekommen, um ihn anzubeten" - wieder.
Willkommensfeier mit dem Papst:
Am Mittag des 18.08.2005 landete der Papst auf dem Flughafen Köln-Bonn und wurde dort von Bundeskanzler und
-präsident empfangen.
Nachmittags fuhr er auf einem Schiff den Rhein hinunter, während die Jugendlichen die Ufer des Flusses säumten, um ihren obersten Hirten zu begrüßen.
Wie auch die Jugendlichen im Rahmen ihrer Domwallfahrt, besuchte der Papst den Dreikönigsschrein im Kölner Dom und hielt anschließend eine Ansprache an die auf dem Roncalliplatz versammelten Jugendlichen.
Am Abend des 19.08.2005 sollten die Pilger in ihren Unterkünften im Rahmen des Kreuzwegs durch Betrachtung entsprechender Fotos den Leidensweg Christi nachvollziehen und die Aktualität des Ereignisses erkennen.
Die Fotos wurden in der Vorbereitungszeit von Jugendlichen erstellt und ausgewählt. Die Gestaltung des Kreuzweges stellte somit eine der wenigen Gelegenheiten für die Jugendlichen dar, ihre eigenen Vorstellungen in den Weltjugendtag einzubringen. Zugleich wurde den nichtjugendlichen Organisatoren durch solche Gelegenheiten die Chance geboten, die Jugendlichkeit des Events zu betonen - also darauf zu verweisen, dass das Event sowohl für als auch von Jugendlichen gestaltet wurde. De facto waren die Jugendlichen jedoch nicht an wesentlichen Entscheidungen beteiligt.
Am Abend des 20.08.2005 wurde auf dem Marienfeld (bei Frechen) die Vigil (Nachtwache) mit dem Papst zelebriert. Da tausende Pilger erst anreisen mussten und dies mehrere Stunden dauerte, wurde bereits ab Mittag ein Rahmenprogramm auf dem Marienfeld angeboten, um die wartenden Pilgermassen zu unterhalten. Nach Ende der Veranstaltung sollten die Pilger unter freiem Himmel nächtigen. Schutz vor etwaiger Kälte oder Regen - immerhin war es August in einem mitteldeutschen Tagebau-Feuchtgebiet - war nicht vorgesehen.
Nach einem Vorprogramm feierten die jugendlichen Pilger auf dem Marienfeld am Sonntagmorgen mit dem Papst die Abschlussmesse; die vergangene Nacht verbrachten sie unter freiem Himmel.
Nach diesem offiziellen Ende des XX. Weltjugendtages 2005 in Köln fanden bis zum Abend Konzerte auf dem Marienfeld (z.B. mit der Big Band der Bundeswehr) statt, um den Abfluss der Pilgermassen über mehrere Stunden zu verteilen und die Verkehrsnetze somit zu entlasten.
Im Hinblick auf die Lebensmittelversorgung war vorgesehen, dass die Pilger nach einem morgendlichen Frühstück am Unterbringungsort im Laufe des Tages unterwegs mit einer warmen Mahlzeit und einem 'Fresspaket' für den Abend ausgestattet werden würden. Durch die Bindung der Nahrungsversorgung an die Veranstaltungsorte sollte eine Teilnahme der Pilger an den Veranstaltungen nahegelegt werden, wenn diese ihre Hunger stillen wollten. Da die Stadt Köln den Kern des Kölner Weltjugendtages bildete, zog sie auch die meisten Jugendlichen an, so dass hier tendenziell mit Nahrungsengpässen zu rechnen war, während die anderen Orte des Erzbistums eher über Pilgermangel zu klagen hatten.
Im Hinblick auf die Lebensmittelversorgung war vorgesehen, dass die Pilger nach einem morgendlichen Frühstück am Unterbringungsort mittags nach der Katechese mit einer warmen Mahlzeit und einem 'Fresspaket' für den Abend ausgestattet werden würden. Durch die Bindung der Nahrungsversorgung an die Veranstaltungsorte sollte eine Teilnahme der Pilger an den Katechesen nahegelegt werden, wenn diese ihre Hunger stillen wollten. Da die Katechesen überall im Erzbistum - also auch in den ländlichen Gegenden des Westerwaldes - stattfanden, brachen viele Jugendliche schon vormittags nach Köln auf, verpassten dadurch ihre Katechese und mussten damit rechnen, in Köln nicht mit Nahrung versorgt zu werden.
Während die Jugendlichen Pilger von Dienstag bis Freitag nach einem Frühstück am Unterbringungsort einmal am Tag mit einer warmen Mahlzeit und einem 'Fresspaket' für den Abend ausgestattet werden sollten, war für das Wochenende vorgesehen, dass die Pilger am Samstag auch mit den Nahrungsmitteln für den Sonntag versorgt werden sollten. Die Pilger, die jedoch erst relativ spät am Marienfeld eintrafen - und dass es solche Personen geben würde, war verkehrslogistisch vorgesehn - konnten jedoch nicht mehr verpflegt werden (obwohl sie im Rahmen ihres Pilgerpaketes dafür bezahlten). Auch war nicht vorgesehen, dass kommerzielle Anbieter die Versorgungsengpässe ausgleichen sollten, so dass auch die spontanen Besucher ohne Pilgerausweise (und somit ohne das Recht auf die Pilgerversorgung) sich im Vorfeld selbst mit Lebensmitteln eindecken mussten.
Da im Rahmen der Domwallfahrt eine viel befahrene Straße in Köln (Konrad-Adenauer-Ufer) überquert werden musste, sicherte die Polizei - unterstützt durch Freiwillige des Weltjugendtages - den Übergang trotz einer bereits vorhandenen Ampelanlage zusätzlich ab.
Es zeigte sich, dass die Besetzung des Bereichsleiterpostens für Sicherheit und Protokoll mit einem ehemaligen Kölner Polizeichef förderlich war.
Die gewaltigen Pilgermassen, die an der Papstwillkommensfeier teilnehmen wollten, bedurften eines erhöhten Aufgebotes an Sicherheits- und Rettungskräften. Die Plätze um den Kölner Dom sowie die Straßen entlang des Weges, den der Papst zurücklegte, mussten durch die (nordrheinwestfälische und niedersächsische) Polizei gesichert werden. Sanitäts- und Katastrophenschutzdienste kümmerten sich um das gesundheitliche Wohl der Wartenden - so sorgte beispielsweise die Feuerwehr auf dem Roncalliplatz für Abkühlung bei den in der Sonne wartenden Pilgern, indem sie von Zeit zu Zeit ihre Löschschläuche in die Menschenmassen richteten.
Es zeigte sich, dass die Besetzung des Bereichsleiterpostens für Sicherheit und Protokoll mit einem ehemaligen Kölner Polizeichef förderlich war.
Die gewaltigen Pilgermassen, die in der Regel zur Erreichung des Marienfeldes mehrere Kilometer von den umliegenden Stationen des ÖPNV zurücklegen mussten, bedurften eines erhöhten Aufgebotes an Sicherheits- und Rettungskräften. Straßenübergänge mussten durch Polizei und Ordnungsamt gesichert werden, unterwegs bezogen diverse Sanitäts- und Katastrophenschutzdienste Stellung, auf dem Marienfeld hatte die Bundeswehr ein Lazarett eingerichtet, etc.
Es zeigte sich, dass die Besetzung des Bereichsleiterpostens für Sicherheit und Protokoll mit einem ehemaligen Kölner Polizeichef (dem zusätzlich zwei Bundeswehroffiziere a.D. zur Seite gestellt wurden) förderlich war.